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Invar



Invar ist eine Marke der Manufaktur "Compagnie des Montres Invar, Fils de Achille Hirsch & Co." die in La Chaux-de-Fonds ansässig war. Die Registrierung der Marke "Invar" erfolgte am 18.02.1925. Vermutlich wurde die Marke bewusst in Anlehnug an INVAR, der spezielle Nickel-Eisen-Legierung, gewählt.



Die Marke "Invar" findet sich auch auf dem Email-Zifferblatt. Die Uhr ist in einem 800er Silbergehäuse mit Walzgoldrand (Galonne) eingeschalt (Auerhahn, Mondsichel + Reichskrone, 800). Es ist auch noch die Marke des Gehäusehersteller zu sehen: "C.M.I.".



In der Uhr arbeitet ein Schweizer Kolbenzahnankerhemmungswerk mit Bimetall-Kompensationsunruhe und Goldschrauben. Typisch für die "Invar"-Uhren sind die unverwechselbaren bogig geformten Kloben und Brücken mit dem ebenfalls bogig geformten Rückerzeiger. Natürlich ist bei dieser Uhr eine Spiralfeder aus der genannten speziellen Metalllegierung verwendet worden.
Hinter Invar steckt eine Erfindung des französischen Professors der Physik Charles Édouard Guillaume (15.02.1861-13.06.1938). Guillaume stammte gebürtig aus der Schweiz und war der Sohn des Uhrmachers Édouard Guillaume. Er war für das "Bureau International des Poids et Mesures" in Paris tätig (Internationales Büro für Maß und Gewicht).



Charles Édouard Guillaume

INVAR ist eine spezielle Nickel-Eisen-Legierung, die sich dadurch auszeichnet, dass sie sich bei Temperaturänderung so gut wie gar nicht verformt. Die Legierung besteht zu 64% aus Eisen und zu 36% aus Nickel. Der Name ergibt sich aus INVARrianz (invariabel = unveränderlich). Guillaume entwickelte diese Legierung im Jahr 1896 und erhielt dafür den Nobelpreis in Physik im Jahr 1920 als "Anerkennung seiner Verdienste auf dem Gebiet der Präzisionsmessung in der Physik und für seine Entdeckung der Eigenheiten der Stahl-/Nickelverbindung". Guillaume verbesserte die Legierung noch. Diese Verbesserung wird "Elinvar" genannt.
Diese Legierung ist ideal geeignet zur Verwendung in Uhren. Uhren mit dieser Legierung zeichnen sich durch besonders hohe Ganggenauigkeit aus. Diese Legierung fand und findet noch heute sowohl in Armband- und Taschenuhren wie auch bei Pendeluhren Verwendung.



Auf dem Rückdeckel findet sich der Schriftzug "Réglage Breguet à Coube". Er verweist wie so häufig bei Uhren auf die sogenannte "Breguet Spirale". Hierbei ist eine spezielle von Abraham Breguet entwickelte Biegung der Spiralfeder gemeint, welche ebenfalls die Ganggenauigkeit deutlich verbessert.



Diese Biegung wurde aber später nochmals verbessert. Diese Verbesserung beruhen auf Berechnungen eines der berühmtesten Mathematikers der Welt namens Édouard Phillips (21.05.1821-14.12.1889).



Édouard Phillips

Phillips kam als Sohn eines Engländers und einer Französin in Paris zur Welt. Er studierte an der École Polytechnique. Nach seinem Studium war er als Mathematiker für Bergbau und Eisenbahngesellschaften tätig. Später wurde er Lehrer an der École Centrale und an der École Polytechnique wo er den Lehrstuhl für Mechanik bekleidete. 1868 wählte ihn die Académie des Sciences zuim Mitglied und zum Nachfolger von Jean Bernard Léon Foucault. Unter anderem veröffentlichte er Schriften über die Spiralfeder und zur Reglage von Uhren. Ein Typ aufgehobener äußerer Endkurven von Unruhspiralen wird heute als Phillips-Endkurve bezeichnet.
Diese sogenannte Phillips-Endkurve findet bei dieser Uhr ebenfalls Verwendung, worauf der Schriftzug "Théorique de Philipps" auf dem Uhrdeckel verweist. Verweisen möchte aber auf die falsche Schreibweise des Namens "Phillips". Einen Flüchtigkeitsfehler des Uhrenherstellers erscheint mir wenig glaubhaft. Ich vermute eher, dass der Name seinerzeit geschützt war und nicht verwendet werden durfte.




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