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Britische Taschenuhren

Chronographen


Chronograph Seconde morte



Diese Uhr verfügt über einen zentralen Sekundenzeiger der sich unabhängig vom eigentlichen Gehwerk stoppen /starten lässt. Der Mechanismus wird über dem am Gehäuserand befindlichen Schieber bedient.





Bei diesem Kaliber handelt es sich um Chronographenwerk "Seconde Morte". Es hat ein Steincylinderwerk und verfügt über eine Temperaturkompensation. Im Uhrwerk finden sich zwei ´fliegende´ Federhäuser. Damit hat die Uhr zwei unabhängige Räderwerke mit jeweils eigenem Antrieb. Das eine treibt das normale Uhrwerk und das andere das Sekundenwerk an. Diese Erfindung ermöglicht es den Sekundenzeiger zu stoppen / starten ohne, dass das Uhrwerk ebenfalls gestoppt wird.

(Technik: Auf dem Hemmradzapfen war ein mit sechs Einziehungen bestehendes Nutenrad befestigt, welches einen vom Sekundenwerk angetriebenen Stift passieren lässt, wenn sich das Nutenrad drehte. Das Sekundenwerk wurde gestoppt, wenn ein Hebel den Stift bei seiner Rotation festhielt. Das reguläre Uhrwerk konnte seine Arbeit unbeeinflusst fortsetzen. Diese Konstruktion wird als Vorläufer der modernen Chronographen gesehen.)

Erfinder des "Seconde morte" war Jean Moîse Pouzait (1743-1793, Direktor der Genfer Uhrmacherschule 1788). Jean Moîse Pouzait war im eigentlichen Sinne kein Uhrmacher, hat aber mit einigen sehr entscheidenden Erfindungen die Entwicklungen in der Uhrmacherei revolutioniert. Umgesetzt wurden seine Erfindungen von der Manufaktur "Godemar Freres". Mit den Brüdern Jean Antoine und Guillaume Godemar begann Pouzait im Jahr 1777 eine Partnerschaft unter dem Namen "Godemar Freres & Pouzait", die erst mit seinem Tod im Jahr 1793 endete.
Eine weitere geniale Entwicklung war eine Ankerhemmung aus dem Jahr 1786, die später auch nach ihm, also "Pouzait-Hemmung", benannt wurde. Pouzait war auch der erste Direktor der "École d'Horlogerie" in Genf.

Die Manufaktur "Godemar Freres" wurde von den Brüdern Jean Antoine und Guillaume Godemar in Genf gegründet. Sie zeichnete sich aus Uhren mit komplizierten Werken zu bauen. Zu ihrem Repertoire gehörten Repeater, Musikautomaten und hochwertige Duplex- und Cylinderuhren. Natürlich setzten sie auch die Ideen von Jean Moîse Pouzait um. In dieser Manufaktur erhielten einige berühmte Uhrmacher ihre Ausbildung z.B. Philippe Samuel Meylan (15.02.1772-03.04.1845) und Henry Daniel Capt (1773-1843). Die Manufaktur existierte bis 1824.

Bei der Uhr wurde die Erfindung von Pouzait umgesetzt. Das Alter der Uhr wird auf ca. 1820 eingeschätzt. Zu dieser Einschätzung komme ich, weil der Sekundenzeiger ungewöhnlich zwischen Stunden- und Minutenzeiger platziert ist. (Abbildungen ähnlicher Uhren finden sich in der Zeitschrift "Uhren - Alte und moderne Zeitmessung" 3´1987)



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